Interview mit Frau Richter

1. Hallo Frau Richter, seit September haben wir Sie als eine sogenannte Jaslerin an der RSH – Was verbirgt sich hinter diesen drei Buchstaben?

JaS steht für Jugendsozialarbeit an Schulen. JaS ist eine Leistung der Jugendhilfe und ist gesetzlich im §13 Abs. 1 SBG VIII verankert. Das Ziel von JaS ist es, Benachteiligungen abzubauen und junge Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern. JaS unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte bei Bedarf direkt an der Schule.

2. Worin liegen die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Der Schwerpunkt liegt auf der Beratung von SchülerInnen, Eltern und sonstigen Bezugspersonen und kann insbesondere dann in Anspruch genommen werden, wenn soziale oder familiäre Schwierigkeiten (z.B. Mobbing, Schulängste, Integrationsschwierigkeiten, Konflikte mit Mitschülern, Lehrkräften, oder zu Hause, …) auftreten. Durch die sogenannte Einzelfallhilfe soll ein Beitrag zur Bildungs- und Chancengerechtigkeit geleistet und auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert werden. Hierzu gehört auch eine enge Zusammenarbeit mit der Schulleitung und anderen Lehrkräften. JaS nimmt junge, spezifisch sozial benachteiligte Menschen in Form von sozialpädagogischer Hilfe besonders in den Blick.
Auch ist die Vermittlung, Vernetzung und Kooperation zu anderen Fachstellen (z.B. der OGS, Beratungsstellen, Allgemeiner Sozialer Dienst, Justiz, Polizei, …) ein wesentlicher Bestandteil meines Arbeitsfeldes.

3. Wer kann sich an Sie wenden und wo findet man Sie?

Eltern können sich z.B. an mich wenden, wenn sie Fragen zur Entwicklung und Erziehung ihres Kindes haben, sie sich Sorgen um ihr Kind machen, oder auch wenn sie Hilfe brauchen und noch nicht wissen, wohin sie sich wenden können.
SchülerInnen können auf mich zukommen, wenn sie jemanden zum Reden brauchen, es Stress in der Familie oder Ärger zu Hause gibt. Oder aber, wenn Probleme mit Mitschülern oder Lehrkräften auftreten.
Für SchülerInnen besteht die Möglichkeit, mittwochs in der 1. großen Pause zur offenen Gesprächsrunde im JaS-Büro vorbei zu kommen. Darüber hinaus vereinbare ich gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen und in Absprache mit den Lehrkräften einen Termin zur Einzelfallhilfe.
Eine terminliche Absprache ist wichtig aufgrund der hohen Schüler-, und auch Lehrerschaft, sowie der Vielfalt und geforderten Flexibilität des Arbeitsfeldes JaS.

Das JaS-Büro befindet sich im F-Bereich, EG 01/a – direkt neben den Elternsprechzimmern.

4. Sie gehören zum Team der RSH, sind aber auch dem Landratsamt Aschaffenburg zugehörig. Wie kommt das?

Das Landratsamt Aschaffenburg ist als das Amt für Kinder, Jugend und Familie mein Arbeitgeber. Der Fachbereich 23 trägt den Titel „Präventive Jugendhilfe“. Die JaS-Fachkraft ist Teil der Jugendhilfe und gleichzeitig eng im System Schule angesiedelt. Schule ist nicht mehr nur ein Lernort, sondern ein Lebens- und Sozialisationsort. So kommt es, dass immer mehr Probleme in die Schulen hineingetragen werden. Durch den täglichen Austausch mit dem Lehrerkollegium an der RSH ergibt sich eine Kooperation zur gemeinsamen Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Deshalb ist ein Zugehörigkeitsgefühl zum Lehrerkollegium in Hinblick auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit besonders wichtig.

5. Welche Wünsche haben Sie für die zukünftige Arbeit bei uns?

Mein Wunsch ist in erster Linie ein offener Umgang, auch mit Hinblick auf Veränderungen. JaS in Form von Einzelfallhilfe ist neu an der RSH, vieles muss sich erst noch finden - diese Tatsache erkenne ich als natürlichen Prozess an. Ich freue mich auf eine gute und kooperative Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium der RSH und darauf, SchülerInnen, sowie deren Eltern in ihren individuellen Anliegen zu unterstützen.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für Ihre Arbeit an unserer Schule!

J. Richter und J. Müller

 

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