Elternabend an der RSH: Mein Kind im Netz begleiten

In einer zunehmend digitalisierten Welt stehen Eltern vor der Herausforderung, ihre Kinder sicher und verantwortungsvoll im Netz zu begleiten. Das Medienpädagogik-Team der Schule initiierte einen Elternabend und lud Peter Maisa, Leiter des Bibliothekszentrums des Landkreises, am 30.01. in die Aula der Staatlichen Realschule Hösbach ein. Interessierte Eltern erhielten auf professionelle und auch unterhaltsame Art und Weise Impulse zur Medienerziehung ihrer Kinder. Dem Medienpädagogik-Team, das die fünften Klassen über das komplette Schuljahr hinweg begleitet, ist es ein Anliegen, gemeinsam mit den Eltern Medienmündigkeit zu fördern. Eigens erstellte Module wie z.B. „Einführung in die Arbeit mit dem Tablet“, „GoodNotes“, „Umgang im Klassenchat“, „Recherche im Netz“ und „Digital Detox“ werden während des Schuljahres von Mitgliedern des Teams unterrichtet. Ziel ist, einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Tablet zu verinnerlichen, Chancen und Risiken des Mediums zu erkennen und seinen eigenen Konsum zu reflektieren.

Kinder und Jugendliche wachsen heute mit digitalen Medien auf, die einen wichtigen Bestandteil ihrer Freizeit einnehmen und auch im Zuge der Digitalisierung der Schulen dort eine essentielle Rolle spielen. Umso wichtiger sei es, so Maisa, die Kinder bei dieser Entwicklung zu begleiten, im Gespräch zu bleiben und die Aktivitäten der Kinder mit den digitalen Geräten im Blick zu behalten.    
Das Smartphone als Teil der Jugendkultur wie es in den 80ern der Walkman und später der Discman waren, biete den Kindern und Jugendlichen eine Art Anker, der Sicherheit und ein Dazugehörigkeitsgefühl vermittle. Immer erreichbar zu sein und keine News verpassen zu dürfen, verursache aber auch Stress und die Überflutung von Nachrichten überfordere das Gehirn eines Kindes, so der Referent. Die Aufgabe der Eltern bestehe darin, ihren Kindern Alternativen zu Tablet und Co. aufzuzeigen, die elterliche Vorbildfunktion zu erfüllen sowie das Leben im Hier und Jetzt mit dem realen Gegenüber aktiv zu gestalten. So lasse man sich das Heft nicht aus der Hand nehmen und sein Leben von einem technischen Gerät steuern.      
Auch die Problematik von Online-Spielen wurde thematisiert: Die eigene Kreativität und der Entdeckergeist, die gerade für die Entwicklung von Kindern immens wichtig sind, würden durch Computer- und Onlinespiele beschränkt und nicht gefördert, denn all diese Spiele sind vorprogrammiert. Natürlich dürfe man Spielekonsolen und Smartphones nicht tabuisieren oder verbieten, aber sollte die Bildschirmzeit ein bestimmtes Maß nicht überschreiten, denn Spiele und Interaktion mit dem Gegenüber am Tisch oder in der Natur seien doch nicht das Gleiche wie über Bildschirme oder Kopfhörer.  
Positiv war zu beobachten, wie zwischen Zuhörern und Peter Maisa Diskussionen entstanden, die den Elternabend zu einem gewinnbringenden Miteinander erlebbar machten. Der Leiter des Bibliothekszentrums ermutigte das Publikum, mit den Kindern über die Gefahren von KI, Cybermobbing, Fake News und Hate Speech auf Augenhöhe zu sprechen. Nur über eine offene Kommunikation, durch echtes Interesse an der Mediennutzung und gemeinsame Reflektion des Internetverhaltens schaffe man ein Bewusstsein und eine Medienmündigkeit. Zudem riet der Bibliothekar, klare Regeln für die Mediennutzung festzulegen und die Kinder anzuregen, Informationen aus dem Netz kritisch zu hinterfragen.  
Das Medienpädagogik-Team dankt den teilnehmenden Eltern und Peter Maisa für diesen informativen und inspirierenden Input und freut sich auf kommende Veranstaltungen und die Zusammenarbeit mit dem Bibliothekszentrum Hösbach.

J. Müller

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